Bernd Callioux Buchmesse

15 | Callioux im Cafe Mitropa

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Bevor das in Vergessenheit gerät: Bernd Callioux hat einen aussergewöhnlichen Roman geschrieben, sprachlich geschliffen, überraschend und verwirrend, inhaltlich ehrlich und erdig bis zur Selbstentblössung: der alternde Schriftsteller blickt durch die Perspektive einer neuen, besitzergreifenden Liebe auf seine Kindheit und Jugend zurück. Und berührt damit auch unsere Entwicklung: sein Stammlokal in Berlin in den Siebzigern war das Café Mitropa, das schon bald nach einer Klage der DDR-Reichsbahn in Café M umbenannt werden musste und unter diesem Namen tatsächlich auch heute noch existiert.
Als ich in Berlin ankam und um die Ecke der Goltzstrasse die erste WG eingerichtet hatte, da sind wir, fünf oder sechs Jahre nach Callioux, den schon damals legendären Geschichten ins Café M gefolgt und haben mit ätzender achtziger Jahre Coolness, kragenlosen Jacketts und extra-spitzen Lederschuhen den rauen Punk-Aufbruch der Endsiebziger komplett missverstanden…

Es geht natürlich um den Roman Gutgeschriebene Verluste, der in diesem Jahr zur Leipziger Buchmesse erschienen ist.

Die Fotografin Hildegard Ochse hat damals übrigens das Treiben im Cafe M dokumentiert…


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